Eine seltene Krankheit!
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Fallbeispiel bei Morbus Ormond


Während der Therapie wurden, ebenso wie nach dem Absetzen der

Immunsuppression, regelmäßige Labor Kontrollen und eine abdominelle Sonographie

durchgeführt. Die Labor Untersuchungen beinhalteten Blutbild, Elektrolyte, BSG,

CRP,  Serumkreatinin,  Serumharnstoff,  Blutglukose,  Lipase,  ALT,  AST  und  einen  

Urinstatus.

In den ersten sechs Monaten nach Therapiebeginn lagen die

Untersuchungsabstände bei zwei Wochen, die nach Erreichen eines konstant

stabilen  Zustandes  auf  alle  drei  Monate  verlängert  werden  konnten.  Radiologische  

Kontrollen  in  Form  von  CT  oder  MRT  wurden  während  der  Therapie  alle  vier  bis  

sechs  Monate  durchgeführt.  Nach  Beendigung  der  Immunsuppression  verlängerten  

sich die Abstände auf  12 Monate.

Die  Entfernung  der  Ureterschienung  war  abhängig  vom  Ausmaß  der  radiologisch  

sichtbaren  Regression  der  RPF.  In  Fällen  von  wiederkehrender  Hydronephrose  

wurden erneut Stents eingelegt.

Als erfolgreiches Ansprechen auf die medikamentöse Therapie wurden die

Verbesserung  der  Laborparameter  und  die  radiologisch  nachweisbare  Regression  

der  Fibroseausdehnung  .gewertet.  Auch  die  subjektive  Beschwerdeverminderung  

beachtet.  Die  Definition  eines  Rezidivs  wurde  als  erneute  Fibroseprogression  nach  

Absetzen der MMF-Medikation festgelegt.

Alle  Patienten  zeigten  im  CT  bzw.  MRT  eine  Regression  der  retroperitonealen  

Masse,  was  bei  fünf  Patienten  eine  endgültige  Entfernung  der  Ureterschienung  

möglich  machte.  Die  durchschnittliche  Liegezeit  der  Stents  lag  bei  5,6  Monaten  

(zwischen 3 - 8 Monaten). 

Eine subjektive Verbesserung der Beschwerde Symptomatik setzte bereits kurz nach

Therapiebeginn  ein  und  auch  in  den  Labor Parametern  zeigten  sich  im  Verlauf  der  

Therapie Veränderungen. Im Mittel sank das Kreatinin von 2,8 auf 1,3mg/dl, ebenso

das  CRP  im  Durchschnitt  von  5,5mg/dl  (zwischen  0,5  -  13,3mg/dl)  auf  0,8mg/dl  

(zwischen <0,5 - 1,8mg/dl). Auch die BSG fiel von durchschnittlich 36 auf 9 mm/1h.

Die  Behandlung  mit  MMF  konnte  durchschnittlich  nach  27  Monaten  (zwischen  11  -  

96 Monate) abgesetzt werden, wohingegen die mittlere Behandlungsdauer mit

Corticosteroiden nach 7 Monaten (zwischen 3 - 24 Monate) beendet war.    

Idiopathischer retroperitonealer Fibrose


Diagnose

Idiopathische retroperitoneale Fibrose

Urethrale Obstruktion Keine Urethrale Obstruktion

Stenteinlage

Corticosteroide 1mg/kg KG für 3 Mo

MMF 2-3g/d

Corticosteroide 1mg/kg KG für 3 Mo

MMF 2-3g/d

Erste 3 Mo: monatliche Kontrolle

Reduktion Cortison

Dann: alle 3 Mo Kontrolle

Stop Cortison nach 6 Mo

Dann MRT

Keine Hydronephrose

Rückläufiges Kreatinin

Rückläufige Fibrose

Keine Hydronephrose

Rückläufiges Kreatinin

Persistierende Fibrose

Persistierende Hydronephrose

Unabhängig von Kreatinin  

oder Fibroseausdehnung

Stententfernung

Stop MMF nach 12 Mo

Stententfernung

Stop MMF nach 24 Mo

Stentwechsel

Beginn mit Corticosteroiden

MMF weiter für 12 Mo

Persistierende Hydronephrose

Operative Therapie

Komb. Immunsuppression

Keine Hydronephrose

Rückläufiges Kreatinin

Rückläufige Fibrose


Spezielle Krankheitsverläufe

Bei  Patientin  sollte  auf  Grund  der  schweren  Hydronephrose  eine  operative  

Ureterlateralisation  stattfinden,  was  jedoch  die  Patientin  dauerhaft  ablehnte.  Unter  

kontinuierlicher MMF Therapie und rezedivierenden Stenteinlagen konnte ihre

Nierenfunktion  mit  einem  Kreatinin  von  1,2mg/dl  stabilisiert  werden,  trotz  einer  

Restfunktion der linken Niere von 10%. Um eine Operation zu vermeiden, lehnte sie

acht Jahre lang ein Absetzen von MMF ab.

Patient  Nr.9  wurde  notfallmäßig  mit  abdominellen  Schmerzen  und  radiologischem  

Verdacht auf ein abdominales Aortenaneurysma in ein Kreiskrankenhaus

aufgenommen.  Bei  der  durchgeführten  Notlaparotomie  ließ  sich  kein  Aneurysma  

nachweisen, im histologischen Schnellschnitt jedoch waren Zeichen einer RPF

sichtbar, woraufhin der Eingriff abgebrochen wurde.  

Nachdem  der  Patient  nach  abgeschlossener  Wundheilung  einer  medikamentösen

Therapie  zugeführt  wurde,  zeigte  sich  innerhalb  von  vier  Monaten  radiologisch  ein  

deutlicher Rückgang der periaortalen Masse (Abbildung 3 und 4).

Abbildung 3: MRT Abdomen - vor

Therapiebeginn

Abbildung 4: MRT Abdomen - 4 Monate nach

Therapiebeginn mit MMF und Glucocorticoiden

Die  initial  milde  Hydronephrose  mit  der  sich  Patient  Nr.7  vorstellte  wurde  rein  

medikamentös behandelt, auf eine Stenteinlage wurde verzichtet. Die Nierenstauung

zeigte sich rückläufig und zeigt sich nun dauerhaft nicht mehr nachweisbar.


Diagnose

Idiopathische retroperitoneale Fibrose

Ureterale Obstruktion Keine Ureterale Obstruktion

Stenteinlage

Corticosteroide 1mg/kg KG für 3 Mo

MMF 2-3g/d

Corticosteroide 1mg/kg KG für 3 Mo

MMF 2-3g/d

Erste 3 Mo: monatliche Kontrolle

Reduktion Cortison

Dann: alle 3 Mo Kontrolle

Stop Cortison nach 6 Mo

Dann MRT

Keine Hydronephrose

Rückläufiges Kreatinin

Rückläufige Fibrose

Keine Hydronephrose

Rückläufiges Kreatinin

Persistierende Fibrose

Persistierende Hydronephrose

Unabhängig von Kreatinin  

oder Fibroseausdehnung

Stententfernung

Stop MMF nach 12 Mo

Stententfernung

Stop MMF nach 24 Mo

Stentwechsel

Beginn mit Corticosteroiden

MMF weiter für 12 Mo

Persistierende Hydronephrose

Operative Therapie

Komb. Immunsuppression

Keine Hydronephrose

Rückläufiges Kreatinin

Rückläufige Fibros

PDF Diagramm zur dIagnose
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Bild Diagramm MO.pdf (68.93KB)
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